Endlich aufatmen

Babak Kiani,
Head of Portfolio Management Multi-Asset

Die Nachrichten in Bezug auf Impfstoffe verbessern auch die Aussichten für Aktien: Wir verändern unsere Haltung auf „neutral/konstruktiv“.

Endlich! Wir haben lange darauf gewartet, dass die globale Belastung durch die COVID-19-Pandemie nachlässt. Nun scheint es endlich soweit zu sein. Die jüngsten Nachrichten in Bezug auf Impfstoffe lassen hoffen, dass Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. Natürlich verbleiben auch jetzt noch Risiken. Doch mit den aus Marktsicht „konstruktiv“ ausgegangenen US-Wahlen und den hoffnungsfroh stimmenden Impfstoff-Nachrichten hat sich der Ausblick spürbar verbessert. Auch wenn eine absehbare medizinische Lösung der Corona-Problematik nicht unmittelbar auf die Realwirtschaft durchschlagen dürfte, verändert sie doch die Erwartungen von Konsumenten, Unternehmen und Anlegern nachhaltig. Parallel werden auch die schwachen Konjunkturerwartungen nach oben revidiert – siehe im jüngsten Bericht des Sachverständigenrats. Zugleich bestehen wenig Zweifel an der fortgesetzten Unterstützung durch die Notenbanken und die Fiskalpolitik.

Das ergibt für uns ein erheblich verändertes Markt- und Risikoumfeld. In den vergangenen Monaten standen die Abwärtsrisiken klar im Vordergrund unserer Überlegungen. Inzwischen sieht es anders aus. Die meisten Aktienmärkte haben es seit Ende Mai nicht geschafft, nennenswert vorwärts zu kommen – Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Mit den nun realistischen Hoffnungen auf eine absehbare Pandemiebeherrschung ändert sich dies. Die Marktteilnehmer werden nun vermutlich die schwachen Zahlen für 2020 ad acta legen und sich auf 2022 konzentrieren. Selbst das Jahr 2021 stellt damit ein Übergangsjahr dar.

Wir gehen deshalb davon aus, dass Risiko-Assets, allen voran Aktien, nun wieder besseren Zeiten entgegensehen, zumal es weiterhin an ernst zu nehmenden Alternativen fehlt. Wir rechnen aber auch damit, dass sich teils ausgeprägte Rotationseffekte zugunsten der am stärksten getroffenen Sektoren und Länder einstellen, ohne dass es gleichzeitig zu einem Bruch des Momentums bei den relativen Gewinnern der Pandemie – etwa „Big Tech“ – kommen sollte.

Wir bewegen uns somit von unserer bisherigen Haltung „defensiv“ hin zu „neutral/ konstruktiv“!

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